Heute ist ein historischer Tag für die Drogenpolitik in Deutschland. Das Bundeskabinett hat den Entwurf eines Gesetzes zum kontrollierten Umgang mit Cannabis und zur Änderung weiterer Vorschriften beschlossen. Dieser Entwurf basiert auf einem 2-Säulen-Eckpunktepapier und setzt die erste Säule um, die den privaten und gemeinschaftlichen, nicht-gewerblichen Eigenanbau von Cannabis für Erwachsene zum Eigenkonsum ermöglicht. Ein entscheidender Fokus des Gesetzes liegt auf dem Schutz von Kindern und Jugendlichen.
Um die Akzeptanz und das Verständnis für diese wegweisende Entscheidung zu fördern, hat das Bundesgesundheitsministerium bereits eine umfassende Aufklärungskampagne gestartet. Diese Kampagne richtet sich insbesondere an Jugendliche und junge Erwachsene, um bereits während des Gesetzgebungsverfahrens klarzustellen, dass der Konsum von Cannabis keineswegs ungefährlich ist. Die Kampagne wird hauptsächlich über digitale Kanäle des Ministeriums durchgeführt und legt den Schwerpunkt auf den vermeintlichen Widerspruch zwischen Legalisierung und den mit dem Konsum verbundenen Risiken. Ein zentrales Motto dieser Aufklärungskampagne lautet daher: „Legal, aber…“
Die Legalisierung von Cannabis markiert einen Wendepunkt in der bisher gescheiterten Drogenpolitik bezüglich dieser Substanz. Das Hauptziel besteht darin, den Schwarzmarkt und die damit einhergehende Drogenkriminalität einzudämmen, den Handel mit gestreckten oder giftigen Substanzen zu reduzieren und die Anzahl der Konsumenten zu verringern. Für Jugendliche bleibt der Konsum von Cannabis weiterhin verboten, und für junge Erwachsene wird er nur eingeschränkt möglich sein. Diese Einschränkung ist ausgesprochen wichtig, da Cannabis insbesondere dem noch wachsenden Gehirn erheblichen Schaden zufügen kann.
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach betont die Bedeutung dieses Schrittes für eine fortschrittliche, realitätsnahe Drogenpolitik. Die Legalisierung ermöglicht die dringend benötigte Entkriminalisierung vieler Menschen, die Cannabis lediglich für den Eigenbedarf nutzen. Gleichzeitig wird der Jugendschutz gestärkt. Durch die Schaffung von Cannabis-Clubs können sichere, kontrollierte und legale Zugangsmöglichkeiten für Volljährige geschaffen werden, wodurch der Dealer an der Straßenecke seiner Geschäftsgrundlage entzogen wird.
Die neue Gesetzgebung legt jedoch auch besonderen Wert auf Prävention und Gesundheitsschutz. Die Aufklärung über die Risiken und Folgen des Cannabiskonsums, insbesondere für Jugendliche, wird zu einem Schwerpunkt gemacht. Mit diesem Gesetz wird eine ausgewogene Balance zwischen individueller Freiheit und öffentlicher Vorsorge geschaffen.
Es ist ein historischer Schritt, der zeigt, dass Deutschland eine progressive und realitätsnahe Drogenpolitik verfolgt. Die Legalisierung von Cannabis wird nicht nur die Rechte der Bürger respektieren, sondern auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung schützen.
